Erfahrungsbericht: Dokumente per Brief nach Thailand senden

Wie einige von euch sicher wissen, braucht es eine Verpflichtungserklärung im Original, wenn man einen thailändischen Staatsbürger per Schengen-Visum zu Besuch nach Deutschland einladen möchte. Aus diesem Grund besteht manchmal die Notwendigkeit, dieses Dokument per Post nach Thailand zu senden. In diesem Artikel möchte ich über meine Erfahrungen mit DHL, der thailändischen Post (EMS) und UPS berichten.
Update vom 10.12.2020: Es gibt einen neuen Testbericht zu DHL-Express.

Dokumentenversand mit DHL

Auf der Homepage der Deutschen Post steht, dass eine Sendung nach Thailand ca. 6 bis 9 Werktage braucht. Nachdem ich jetzt bereits das zweite Mal ein Dokument mit DHL nach Thailand geschickt haben und es bislang nicht unter 4 Wochen dort angekommen ist, frage ich mich, wie so eine Angabe zustande kommt?!

DHL Laufzeit
6-9 Werktage sollte es dauern. Diese Schätzung ist wohl fernab der Realität…

Der erste Versand

Silko Thai lernen
Über den Autor: Silko ist großer Thailandfan und hat die thailändische Sprache an einer Sprachschule in Thailand gelernt. Er ist Gründer der ersten deutschsprachigen Online-Schule zum Erlernen der thailändischen Sprache.

Beim ersten Mal habe ich das alles leider nicht so sehr dokumentiert. Ich hatte einen Großbrief International mit der Zusatzoption „Einschreiben“ abgeschickt. Wir hatten den Brief schon für verschollen gehalten, als er dann doch noch nach ca. 4 Wochen in Thailand (Phuket) ankam.

Der zweite Versand

Beim zweiten Mal wollte ich es besser machen und habe darauf geachtet, dass noch ein blau-weißer Priority-Aufkleber (Luftpost) Sticker auf den Umschlag geklebt wird. Das soll den Versand wirklich beschleunigen, auch nach Auskunft bei DHL. Die Sendung wurde am 07.11.2019 abgeschickt und auch dieses Mal wieder mit Einschreiben. Ziel: Nakhorn Si Thammarat. In Deutschland ging dann dieses Mal auch tatsächlich alles sehr schnell.

DHL Sendungsverfolgung Thailand
Das ist der aktuellste Eintrag bei der Sendungsverfolgung von DHL.

Seitdem die Sendung in Thailand einzutreffen schien, ist dann plötzlich zunächst tagelang nichts mehr passiert. Werfen wir daher auch einen Blick auf die Sendungsverfolgung bei der Thailand Post (EMS):

Sendungsverfolgung mit Thailand Post (EMS)
Der aktuellste Eintrag bei der Sendungsverfolgung mit der Thailand Post (EMS).

Nachforschungsauftrag

Es war klar, hier ist etwas faul! Demzufolge wurde ein Nachforschungsauftrag am 18.11.2019 gestellt. Folgende Nachricht erhielt ich am 19.11.2019, also bereits einen Tag später per E-Mail:

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

wir haben Ihren Nachforschungsauftrag erhalten und die erforderlichen Ermittlungen eingeleitet.

Ihre Sendung wurde am 09.11.2019 in das Zielland weitergeleitet. Zur weiteren Bearbeitung wurde Ihr Nachforschungsauftrag an das Bestimmungspostunternehmen weitergeleitet. Gemäß internationaler Vereinbarungen steht den Bestimmungspostunternehmen im internationalen Postverkehr eine Frist von 8 Wochen zur Beantwortung Ihrer Anfrage zu. Wir werden Sie selbstverständlich unverzüglich über das erzielte Ergebnis informieren, sobald wir eine Antwort erhalten.

Auch ein Anruf bei der Post in Thailand brachte keine Klarheit. Kurz zusammengefasst: DHL sagt, der Brief befindet sich in Thailand und die thailändische Post sagt, dass das Dokument noch nicht in Thailand angekommen ist.

Übrigens: Für beide Sendungen entstanden mir Portokosten in Höhe von je 7,20 € (3,70 € Porto + 3,50 € für das Einschreiben). Ist eine DHL-Sendung verschollen und hat man eine Zusatzleistung gebucht, wie z. B. Einschreiben, dann kann man von DHL Schadensersatz fordern. Nach meinen Recherchen braucht man dafür:

  • Den Einlieferungsbeleg im Original
  • Die ID des Nachforschungsauftrags
  • Eine Kopie der Rechnung / Wertnachweis (In meinem Fall die Zahlungsbestätigung des Ausländeramts für das Ausstellen der Verpflichtungserklärung.)

Die Haftung ist auf 30 € begrenzt, deckt in meinem Fall aber die Kosten für verschollene Verpflichtungserklärung (29 €).

KEINE Alternative: Mit FedEx Post nach Thailand schicken

Da das Weihnachtsfest mit meiner Liebsten schon ins Wasser gefallen war und ich Silvester wohl auch ohne sie in Deutschland feiern müsste, war es Zeit für eine echte Alternative zu DHL bzw. EMS in Thailand.

Mein erster Gedanke war FedEx (ob das am Film Cast Away liegt?). Also habe ich die Webseite besucht, um die Konditionen und Laufzeiten zu berechnen. Mit Fedex International Priority soll es in nur 3 Werktagen möglich sein, eine Sendung von Deutschland aus nach Thailand zu schicken. Portokosten: Rund 92 €!

Ich war auch wirklich bereit diesen Betrag zu bezahlen, aber jetzt kommt das große ABER: Der Preis gilt nur, wenn man die Sendung auch mit einer FedEx-eigenen Versandtasche verschickt, aber die muss zunächst einmal online bestellt werden. Am Telefon erfuhr ich dann, dass sich beim Versand mit einer eigenen Versandtasche die Gebühren auf ca. 142 € erhöhen. Warum, konnte mir keiner vernünftig erklären.

Die Webseite von FedEx ist zudem voller Fehler. Man kann sich seit Tagen nicht als Privatkunde registrieren. Überall gibt es tote Links und man kann überhaupt kein Versandmaterial bestellen.

Fehlermeldung FedEx
Fehlerseiten wie diese sieht man oft, wenn man durch die Webseite von FedEx navigiert. Ein frustrierendes Erlebnis.

Damit war FedEx für mich keine Alternative zu DHL mehr.

Die Lösung: Post mit UPS nach Thailand schicken

Im Vergleich zu FedEx verlief die Beauftragung über die UPS-Homepage problemlos. Das Dokument wurde im eigenen Umschlag (ohne Aufschlag!) am Dienstag Nachmittag, den 03.12.2019 bei mir zuhause abgeholt und schließlich am Samstag, den 07.12.2019 zugestellt. In dieser Zeit legte das Dokument die Strecke

Bautzen – Berlin – Langenhagen – Herne-Boernig – Köln – Shenzhen (China) – Samutprakan (Thailand) – Bangkok – Phuket

zurück. Beachtlich, wie ich finde… 🙂

Den ganzen Prozess mittels der überaus detailreiche Sendungsverfolung nachzuverfolgen hat wirklich Spaß gemacht. Hier 2 Screenshots:

UPS Sendungsverfolgung 2

UPS Sendungsverfolgung

Nach erfolgreicher Zustellung habe ich sowohl eine E-Mail, als auch einen „Proof of Delivery“ erhalten, da die Sendung auch unterschrieben werden musste.

Kosten: 72 €

Fazit

Die zweite Sendung ist nach 41 Tagen doch noch angekommen. Auch die erste Sendung war ca. 4 Wochen unterwegs. Nie wieder DHL! Eventuell wäre DHL später mal wieder eine Option, wenn die Zustellung nicht mehr in Zusammenarbeit mit der thailändischen Post erfolgt und man die Zustellzeiten auf ein vernünftiges Niveau reduzieren kann. Für das Jahr 2019 ist das einfach nur noch peinlich.

FedEx würde ich gern ausprobieren, aber hier muss zunächst vorab das Versandmaterial per Telefon bestellt werden, da die Webseite voller Fehler ist und man für eigenes Versandmaterial mit immensen und nicht zu rechtfertigenden Kostenzuschlägen von fast 50% bestraft wird.

Mit UPS hat es letztlich sehr gut geklappt. Die Sendung wurde zuhause abgeholt und rasch zugestellt. Die Kosten beliefen sich auf 72 €. Das ist ca. 20 € günstiger als der Expressversand per DHL (EasyExpress) und FedEx (Priority International). Wenn ich nochmal eine Sendung nach Thailand schicken muss, dann zahle ich gleich von Beginn an das Porto von 72 € und mache es wieder per UPS.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Versand nach Thailand? Welche Optionen nutzt ihr? Schreibt es bitte in die Kommentare!

 

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